Finnlands Internationaler Gleichstellungspreis geht an eine Initiative zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen

Die finnische Regierung verleiht bereits zum dritten Mal den Internationalen Preis für die Gleichstellung der Geschlechter. Der diesjährige Preisträger ist die Plattform „We Will Stop Femicide“, eine Organisation, die bahnbrechende Arbeit bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in der Türkei leistet und deren Arbeit von globaler Bedeutung ist.

Die finnische Regierung verleiht bereits zum dritten Mal den Internationalen Preis für die Gleichstellung der Geschlechter. Der diesjährige Preisträger ist die Plattform „We Will Stop Femicide“, eine Organisation, die bahnbrechende Arbeit bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in der Türkei leistet und deren Arbeit von globaler Bedeutung ist.

Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin überreichte den mit 300.000 Euro dotierten Preis am 22. November 2021 in Tampere an Gülsüm Önal, Gründerin, Präsidentin und Generalvertreterin der Plattform „We Will Stop Femicide“, und Fidan Ataselim, Gründerin und Generalsekretärin der Organisation.

„Um die Gleichstellung der Geschlechter weltweit zu fördern, bedarf es wirksamer Maßnahmen und entschlossener Arbeit. Der Internationale Preis für die Gleichstellung der Geschlechter würdigt diese Arbeit und trägt zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter auf der ganzen Welt bei“, sagt Sanna Marin. Der Index des Weltwirtschaftsforums(Auf eine andere (externe) Webseite verlinken.) zeigt, dass Finnland das zweitbeste Land der Welt für die Gleichstellung der Geschlechter ist.

„Mit diesem Preis zeigen wir, welche Rolle die Gleichstellung der Geschlechter als Eckpfeiler der nachhaltigen Entwicklung spielt, aber auch, wie viel Arbeit noch zu tun ist“, sagt Thomas Blomqvist, Minister für Nordische Zusammenarbeit und Gleichstellung.

Die Auszeichnung der Plattform „We Will Stop Femicide“ bietet die Chance, eine breitere öffentliche Diskussion über die Grenzen der Türkei hinaus anzustoßen.

„Die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte von Frauen und Mädchen sind ein wichtiger Bestandteil der finnischen Außen- und Sicherheitspolitik. Dieser Preis ist eine Möglichkeit, unsere Unterstützung für mutige Menschenrechtsverteidiger/innen zu zeigen, die sich für die Verwirklichung von Frauenrechten einsetzen und Gewalt gegen Frauen bekämpfen. Mit der Verleihung des Preises an die Plattform „We will Stop Femicide“ wollte die Jury die Aufmerksamkeit auf das Übel der Gewalt gegen Frauen lenken, die in allen Ländern während der COVID-Pandemie dramatisch zugenommen hat. Die Jury würdigt auch die mutige Arbeit der Plattform bei der Förderung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, besser bekannt als Istanbul-Konvention, die das wichtigste internationale Rechtsinstrument zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ist. Außerdem ist die Arbeit der Plattform von universeller Bedeutung, da Gewalt gegen Frauen überall ein ernstes Problem ist, auch in Finnland“, sagt Eva Biaudet, Mitglied des finnischen Parlaments und Vorsitzende der IGEP-Jury.

Die Plattform „We Will Stop Femicide“ setzt sich seit 2010 dafür ein, Femizid zu beenden und den Schutz von Frauen vor Gewalt zu gewährleisten. Die Plattform bietet Frauen, die sich vor Gewalt schützen wollen, Rechtsbeistand, stellt ihre Anwälte und Vertreter in Fällen von Gewalt gegen Frauen und Femizid zur Verfügung, unterstützt die Familien ermordeter Frauen und treibt Gesetzesänderungen zum Schutz von Frauen voran.

Dank der Aktionen der Plattform sind Strafminderungen schwieriger geworden und es wurden abschreckende Urteile erwirkt.

„Wir haben getan, was getan werden musste und was jeder tun sollte. Die Tatsache, dass der Kampf in unserem Land von der internationalen Gemeinschaft wahrgenommen wird, gibt uns große Kraft und Freude. Dass die Auszeichnung aus einem Land wie Finnland kommt, das sich für die Rechte der Frauen einsetzt, macht uns ebenfalls stolz“, sagen Gülsüm Önal und Fidan Ataselim von der Plattform „We Will Stop Femicide“.

Während der offenen Nominierungsphase wurden über 400 Vorschläge aus der ganzen Welt für den Preis eingereicht. Die finnische Regierung traf ihre Entscheidung auf der Grundlage des Vorschlags einer unabhängigen internationalen Jury.

Zu der Jury gehörten als Vorsitzende Eva Biaudet, eine bekannte Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Ministerin für Gesundheit und Soziales (Finnland) und außerdem Bella Forsgrén, Mitglied des Parlaments (Finnland), Dean Peacock, Direktor der Initiative der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit zur Bekämpfung militarisierter Männlichkeit (Südafrika), Matti Vanhanen, ehemaliger Ministerpräsident und Parlamentspräsident (Finnland), und Botschafterin Melanne Verveer, Geschäftsführerin des Georgetown Institute for Women, Peace and Security an der Georgetown University (USA).

2017 wurde der internationale Geschlechtergleichstellungspreis der finnischen Regierung an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verliehen. Sie leitete das Preisgeld an eine nigerianische Organisation weiter, die sich gegen häusliche Gewalt einsetzt. Die Organisation verwendet das Geld, um ein Frauenhaus zu bauen.

Im Jahr 2019 ging der Preis an die globale Frauenrechtsorganisation „Equality Now“, eine weltweite gemeinnützige Organisation, der es gelungen ist, diskriminierende Gesetze und veraltete Praktiken in verschiedenen Ländern zu ändern.

Weitere Informationen über den Preis(Auf eine andere (externe) Webseite verlinken.)