Ausstellung: Ritva Larsson "Straße"

Kunst kann eine Methode sein, Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und andere akute soziale Probleme zu untersuchen. Das Gemälde kann eine stille politische Aussage für eine bessere Welt und Menschheit sein. Dies ist Ritva Larssons dritte Ausstellung in der Galerie Pleiku zu demselben Thema: “Straße”.

23.7. – 3.8.2024

Berlin

Eugen-Schönhaar-Strasse 6a, 10407 Berlin

Galerie Pleiku

Ausstellung ,

Galerie Pleiku Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 15-19 Uhr

Vernissage: Dienstag 23.7. 19-21 Uhr

Diese Ausstellung präsentiert verschiedene Aspekte des Lebens auf der Straße. Sie könnte auch “Der Fall des Sozialstaates” heißen. Ich versuche, Menschengruppen und Schicksale hervorzuheben, über die wir nicht gerne nachdenken. In der Galerie müssen wir uns jedoch die Ausgegrenzten ansehen, wir müssen uns dem gegenüberstellen, das wir vielleicht nicht sehen und über das wir nicht nachdenken möchten. Vor uns ist eine Person mit eigenen Freuden und Sorgen. Sie befindet sich an der Wand, sie war es wert, gemalt zu werden.

Die Polarisierung unseres Wohlbefindens spiegelt sich auf der Straße wider. EU-Bürger/innen betteln an den Straßenecken mit der Hoffnung auf etwas Besseres. Drogensüchtige verbringen ihre Zeit auf Sitzbänken. Kontrollvertreter erledigen ihre Arbeit. Menschen gehen aneinander vorbei, Leben entwickeln sich auf verschiedenen Ebenen und treffen sich womöglich nie.

Die Werke sind traditionelle Ölgemälde auf einer zweidimensionalen Oberfläche, die nach den klassischen Traditionen hergestellt wurden. Die Spannung wächst, wenn traditionelle Technologien auf die moderne subjektive Welt treffen, wenn “Sozial” und “Realismus” aufeinanderstoßen. Larsson schloss das Lahti-Kunst-Institut 2009 als bildende Künstlerin ab. Davor besaß sie bereits einen Master in Sozialwissenschaften (Tampere Universität, 1996). Mit diesem Hintergrund ist verständlich, wieso sie das “Soziale” anhand von Kunst studiert.

In Kunstgemälden werden Situationen langsam auf Leinwand oder Papier festgehalten. Ein weitreichender Dialog zwischen dem Werk und der Welt ist nicht möglich. Das Werk ist und bleibt das Statement des Künstlers über Dinge oder Phänomene und wird in den Augen des Betrachters zu einer Interpretation des Werkes. Die Kunst des Malens als Einfluss kann faszinierend und notwendig sein. Bilder geben keine Antworten, nur Fragen, die sich lohnen, gestellt zu werden. Die Bilder sind eine Erinnerungsspur, ein Bild einer anderen Person, unseres Gleichgesinnten.

​Dies ist Ritva Larssons dritte Ausstellung in der Galerie Pleiku zu demselben Thema: “Straße”.