Botschafter Hirvonen besucht das Wirtschaftsgymnasium in Basel

Anlässlich der #EUinSwissSchools-Initiative der Delegation der EU in der Schweiz besuchten Botschafter Valtteri Hirvonen und Philipp Jordi das Wirtschafsgymnasium in Basel.

Lehrer und Schüler des Gymnasiums Basel
Lehrer und Schüler des Gymnasiums Basel; Foto Philipp Waltz

Finnland, Finnland in der EU und die Beziehung zu Russland 

Regelmässig besuchen Botschafter aus den in Bern vertretenen Ländern der EU Gymnasien und Mittelschulen, um den Schülerinnen und Schülern einen Ein- und Überblick über ihre diplomatische Tätigkeit sowie über ihr Land zu vermitteln. Beim diesjährigen Besuch von Botschafter Valtteri Hirvonen und Philipp Jordi am Wirtschaftsgymnasium und der Wirtschaftsmittelschule standen Themen zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Mittelpunkt, aber auch der Integrationsprozess Finnlands in die EU. Botschafter Hirvonen erklärte die Haltung Finnlands zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sowie die damit verbundene Unterstützung Finnlands für die ukrainische Bevölkerung und deren Armee. Er beschrieb zudem die gegenwärtige Haltung Finnlands gegenüber Russland, mit welchem sein Land eine über 1300 km lange Grenze teilt. Er ging auf die Geschichte Finnlands ein, in der Russland über ein Dutzend Male dessen Gebiet (auch als Finnland bis 1809 Teil Schwedens war) angegriffen hat. Im zweiten Weltkrieg griff die UdSSR 1939 Finnland ohne Grund an, und trotz erbittertem Widerstand musste Finnland rund 10% seines Landes an die UdSSR abtreten, u.a. auch den einzigen Zugang Finnlands zum Polarmeer.

Anschliessend beschrieb er den Integrationsprozess Finnlands in die EU, wie Finnland ein Teil der EU wurde und dadurch nun an den Entscheidungsprozessen innerhalb der EU mitbeteiligt ist. Als Teil des Europäischen Wirtschaftsraum sind der finnischen Industrie und dem Dienstleistungssektor dessen Märkte offen, was sich in der wirtschaftlichen Entwicklung Finnlands der letzten Jahre gezeigt hat. Er zeigte aber auch auf, dass die Europäische Integration nicht nur mit Vorteilen verbunden ist: Finnland musste in gewissen Bereichen die eigene Souveränität abgeben (z.B. bei der Währungspolitik) und gewisse Wirtschaftssektoren wie z.B. die Landwirtschaft mussten sich dem intensiven Wettbewerb anpasse. Überwiegend aber hat Finnland von der Mitgliedschaft in der EU profitiert.

In der abschliessenden Fragerunde ging der Botschafter auf persönliche Fragen der Schüler und der Lehrerschaft ein. Von Interesse war z.B. das Familienleben einer Diplomatenfamilie, die sich alle 4 Jahre in einem neuen Land sich integrieren muss, die Ausbildung, um Diplomat zu werden, sowie die spannenden Kontakte und Kulturen, die man in einem internationalen Umfeld erleben kann.