Der neue Koch der Botschafterin stellt sich vor

Seit ein paar Monaten zaubert Christoph Fink das Lächeln auf die Gesichter derjenigen, die das Glück haben, in den Genuss seiner Kreationen zu kommen. Unser Tiroler überzeugt mit seinem Können und seiner Kreativität. Im Interview verrät er, warum er sich bei uns bewerben wollte und welches finnische Rezept er besonders interessant findet.

Christoph fühlt sich ganz wohl bei uns.
Christoph fühlt sich ganz wohl bei uns Finnen und Finninnen.

Woher kommst Du?

Ich komme aus den Tiroler Bergen. Mein halbes Leben lang habe ich Musik gemacht - am liebsten Ensemblemusik: alte Musik und zeitgenössische. Das andere halbe Leben arbeite ich schon als Koch - auch hier liebe ich Klassiker und sowie gut gemachte, neue Ideen.

Warum wolltest Du bei uns arbeiten?
Skandinavische Küche - im speziellen „wildcrafted food“ - begleitet mich schon mein ganzes (Koch)leben lang. Ich habe einige Jahre lang für die schwedische Botschaft gekocht. Ich liebe die Vielseitigkeit, die man als Botschaftskoch haben muss. Als mir zwei Freunde im Herbst erzählten, dass die „finnische Koch-Stelle“ in Wien zu besetzen sei, war für mich klar, dass ich mich bewerben würde.

Wie geht es Dir bei uns nun, nach ein paar Monaten?

Wunderbar! Die Finnen sind gar nicht so schweigsam, wie man sagt. :-)

Was wusstest Du im Vorhinein von der finnischen Küche?

Die traditionelle Küche ist einfach und nahrhaft, hat einen starken Bezug zur Natur mit einem Schwerpunkt auf Haltbarmachung und Fermentation. Ich schätze die Nähe zur Natur, Klarheit und Produktbewusstsein.

Was wusstest Du im Vorhinein von Finnland?

Man kann dort gut langlaufen, es gibt viel Wald und viele Seen und die Menschen in Finnland reden nicht so viel - genauso wie dort, wo ich herkomme - dem wilden Westen Tirols. 

Was ist Deine Spezialität, wenn es ums Kochen geht?

Kochen in und mit der Natur, auf offenem Feuer und in der Glut.

Gibt es ein finnisches Rezept, das Du besonders interessant findest?

"Lanttulaatikko" (Steckrübenauflauf) - in der Version, wie es mir Tero, mein finnischer Vorgänger in der Botschaft, überliefert hat. Da wird die Süße durch ganz langsames Backen und niedrige Temperatur im Ofen erreicht - letztlich findet ein Fermentationsprozess statt.

Würdest Du uns ein Rezept verraten, das auch Laien relativ locker zubereiten können?

Sauerrahm-Eis mit warmen Heidelbeeren:

Sauerrahm (oder Smetana) mit Buttermilch und Staubzucker süß abschmecken, glattrühren und in der Eismaschine frieren. Die selbstgesammelten Heidelbeeren - in Tirol sagen wir "Moosbeeren" - warm machen und gemeinsam mit dem Eis servieren.

Das Rezept geht sich gerade noch vor der Fastenzeit aus. Mahlzeit!
Vielen Dank für Deine Zeit, Christoph!

Text: Petra Hedman