Finnland spielte drei Jahre lang eine wichtige Rolle bei den IAEO-Entscheidungen
Der Grundstein für die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) wurde 1953 in New York gelegt, als US-Präsident Eisenhower eine Rede mit dem Titel „Atoms for Peace“ hielt.

In seiner Rede betonte er nicht nur die beispiellose Zerstörungskraft von Atomwaffen und die Bedrohung, die sie für die Welt darstellen, sondern auch die Bedeutung der friedlichen Nutzung der Kernenergie und das Recht aller Länder darauf.
Die IAEO(Auf eine andere (externe) Webseite verlinken.) hat ihren Sitz seit ihrer Gründung in Wien. Sie hat 180 Mitgliedsländer. Entscheidungen werden von einem 35-köpfigen Gouverneursrat (Board of Governors) und einer jährlichen Generalkonferenz getroffen. Finnland war von 2021–24 für drei Jahre Mitglied des Gouverneursrats. Der Gouverneursrat befasst sich mit einer breiten Palette von Fragen im Zusammenhang mit der Kernenergie. Die Tagesordnung des Rats änderte sich während der Amtszeit Finnlands erheblich, nachdem Russland im März 2022 das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja widerrechtlich beschlagnahmt hatte. Neben der Lage in der Ukraine beherrschen Themen wie die Beschleunigung des iranischen Atomprogramms, die nuklearen Fähigkeiten Nordkoreas sowie mögliche Atomtests, die AUKUS-Kooperation zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den USA sowie die Kontrolle von Atom-U-Booten die politische Agenda. Die weltpolitische Lage, die Beziehungen zwischen Großmächten und die Herausforderung für das multilaterale, auf Regeln basierende System spiegeln sich auch in den Diskussionen und Aktivitäten innerhalb der IAEO wider.
Finnland genießt bei der Organisation einen guten Ruf als verantwortungsbewusstes Kernkraftland und als Vorreiter. Man will mit Finnland zusammenarbeiten. Wir waren ein sehr aktives Mitglied des Gouverneursrats, was das hohe Profil Finnlands noch mehr schärfte. Während unserer Amtszeit haben wir unser Fachwissen und unsere Stärken im Nuklearbereich, einschließlich der nuklearen Abfallentsorgung, hervorgehoben. Finnisches Fachwissen und Professionalität werden geschätzt. In politischen Fragen war Finnland für die Ausarbeitung der Ukraine-Resolutionen in Zusammenarbeit mit Kanada ab November 2022 verantwortlich.
Auch nach unserer Mitgliedschaft im Gouverneursrat werden wir die finnische Kompetenz im Bereich der Kernkraft in Wien weiter fördern und die IAEO bei ihrer wertvollen Arbeit zur Förderung der nuklearen Sicherheit und Sicherung nachdrücklich unterstützen.
Text: Hanne Ristevirta, zuständige Beamtin für die IAEO