Stormskärs Maja’s Österreich-Premiere
Am 3. April fand im CineCenter Wien die Österreich-Premiere des Films STORMSKÄRS MAJA (Myrskyluodon Maija, FI 2024) von Regisseurin Tiina Lymi statt.

Stormskärs Maja ist aus der finnischen Perspektive ein Film der Superlative: In Finnland war er mit über 470 000 Zuschauern der meistgesehene Film des Jahres 2024. Mit einem Budget von vier Millionen Euro ist er auch einer der teuersten Filme der finnischen Filmgeschichte. Und ein erfolgreicher Film: Er wurde mit sieben Jussi-Preisen (das sind die finnischen Oscars) ausgezeichnet, unter anderem für den besten Film, die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin. Er ist vermutlich auch der meistgesehene finnische Film, bei dem eine Frau Regie geführt hat.
Der Film spielt im 19. Jahrhundert und erzählt die Geschichte von Maja, einer jungen Frau vom finnischen Festland, das den bodenständigen Fischer Janne heiratet und ihr vertrautes Heim hinter sich lassen muss. Das junge Paar zieht auf eine abgelegene Insel Stormskär, wo das Leben von harter Arbeit und Naturgewalten geprägt ist. Trotz aller Widrigkeiten und der Schatten, die der Åland-Krieg auf ihr Leben wirft, findet Maja einen Weg, ihre Stimme zu erheben und ein Stück Unabhängigkeit zu erlangen. Viele Finnen und Finninnen erinnern sich noch an die gleichnamige Fernsehserie aus dem Jahr 1976, die auf den Romanen von Anni Blomqvist basiert, und insbesondere an Lasse Mårtensons einprägsame Titelmelodie.
Zu unserer großen Freude nahmen auch die Regisseurin Tiina Lymi und der Produzent Thomas Forsström von Solarfilms an der Premiere teil. Nach der Filmvorführung stellte sich Lymi in einer Q&A Session den Publikumsfragen. Sie erzählte u.a. über die Rolle der Natur im Film, die zum Teil herausfordernden Dreharbeiten auf den Åland-Inseln, Volksglauben und alte Rituale, die im Film eine wichtige Rolle spielen. Sie sprach auch darüber, wie die heutige politische Lage sie beim Film beeinflusst hat. Der Åland-Krieg (Teil des Krimkrieges in den 1850er Jahren) und Majas Konfrontation mit den britischen Soldaten nehmen eine zentrale Rolle in dem Film ein. Nach wie vor sterben junge Männer in einem sinnlosen Krieg. Im Film wollte Lymi aber auch ein anderes Gesicht des Krieges zeigen, nämlich das der Menschlichkeit. „Maja will Hass keine Chance geben (…) Auch Soldaten sind jemandes Söhne“, so die Regisseurin.
Wir bedanken uns ganz herzlichst bei unseren Kooperationspartnern Mindjazz Pictures, Solar Film, dem Finnland-Institut in Berlin für die Zusammenarbeit und natürlich der Regisseurin Tiina Lymi für den wunderbaren, berührenden Film.