Einfach entzückend!

Wie ist es mitten in der Coronakrise ein eigenes Unternehmen zu gründen? Wir interviewten Hanna Yrjölä, die in diesem außergewöhnlichen Frühling ihren langjährigen Traum von einem eigenen Lokal verwirklicht hat.

Das Café Ihana in Wien
Das Café Ihana ist - wie der Name schon sagt - entzückend!

Hinter einer blaubeerfarbigen Tür in Wiener Leopoldstadt, genauer gesagt in der Adresse Kleine Pfarrgasse 3, steckt ein kleines Café, in dem man Zimtschnecken und karelische Piroggen bekommt.

Hanna Yrjölä, die schon seit 10 Jahren in der Gastronomie tätig ist, hatte jahrelang geplant, ein eigenes Lokal zu gründen und dafür Geld gespart. Als sie den richtigen Platz fand, war der Plan im Kopf schon fertig. Die Schlüssel erhielt sie am 1. März, dann kam das Coronavirus. Aus der geplanten Renovierungszeit von einem Monat wurden 2,5 Monate, währenddessen aus dem ehemaligen türkischen Lokal ein Lokal mit finnischem Flair wurde. Auf den Regalen findet man Muumi-Häferln und Napue Gin, Mohnblumen-Pölster von Marimekko zieren die Bänke, Fazer-Bonbons und Schlecker mit Salzlakrizengeschmack füllen die Glasbehälter, es gibt finnische Zeitschriften zu lesen.

Yrjölä hatte nicht vor, ein völlig finnisches Café zu gründen, eines mit Lapin Kulta –Bier und Lachssuppe. Das Wichtigste ist es jedoch, authentisch zu bleiben: „Was soll ich mit einer Tapas-Bar, wenn ich aus Finnland komme!“, fasst Yrjölä zusammen. Das Lokal ist ein Spiegelbild der Besitzerin. Yrjölä erzählt, dass sie alle Produkte – von Zimtschnecken bis zu den Skagen-Brötchen   -ihres Lokals gern mag.

Das Lokal läuft trotz der Coronakrise ganz gut. Yrjölä erzählt, dass sie die Anzahl der Finninnen und Finnen in Wien überrascht hat: „Meine Güte, es gibt Tage, an denen ich nur Finnisch spreche!“ Auch ÖsterreicherInnen, die Finnland bereist haben und sich dort in lokale Delikatessen verliebt haben, haben das Lokal gefunden.

Der Corona-Frühling war sicher nicht der beste Zeitpunkt, um ein Lokal zu gründen, aber laut Yrjölä hat es sich definitiv gelohnt. Wenn man den Willen hat, hält einen nichts zurück. In ihrem Business-Plan steht, dass sie in sechs Jahren ein zweites Kaffeehaus in Wien oder Graz haben möchte. Wir sind uns sicher, dass das zweite Lokal auch ein ganz schön entzückendes (=ihana) wird!

Café Ihana(Auf eine andere (externe) Webseite verlinken.) (Öffnet neues Fenster)
Kleine Pfarrgasse 3
1020 Wien